Als Dr. Walter Prestel vor vielen Jahren Geschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes war, wurde manches diskutiert, aber eines stand außer Frage: Bier war Männersache. Und Bierbrauen erst recht.
Trotzdem stellte Dr. Prestel eines schönen Tages eine junge Braumeisterin ein! Die Berufseinsteigerin erhielt Einblick in das innerste Management einer Brauerei, profitierte von der Erfahrung,
die Dr. Prestel in 23 Jahren an der Spitze der Brauerei Schwelm gesammelt hatte, seinem Wissen und seinen Kontakten.
Die damalige Berufsanfängerin Martina Feierling-Rombach hat sich dafür auf ihre Weise bedankt: Sie hat Freiburg das FEIERLING geschenkt, die beliebte Gasthausbrauerei auf der Insel. Und sie hat
die Dr. Walter und Hildegard Prestel-Stiftung übernommen. Eine Stiftung mit dem Ziel, den glücklichen Zufall, den sie erlebt hat, nicht mehr dem Zufall zu überlassen.
Martina Feierling-Rombach
Diana Auwärter
Peter Rambach
Peter W. Heller
Michaela Elbs
Unser Anliegen ist es, eine Brücke zwischen den Generationen zu bauen. Es gibt einfach viel zu viele ältere Menschen in Freiburg, die arm sind. Und damit meinen wir nicht nur materiell arm. Wir meinen eine Armut an sozialen Kontakten, an Aufgaben, an Wertschätzung und an Mobilität.
Zwischenmenschliches Miteinander und gesellschaftliche Teilhabe helfen älteren Menschen maßgeblich länger selbständig sein zu können. Deshalb haben wir überlegt, wie wir neue Technologien wie Smartphones, Apps und Soziale Medien sinnvoll einsetzen können und welche modernen Konzepte wie Car-Sharing und E-Mobilität uns dabei unterstützen können, junge und junggebliebene Erwachsene wieder für soziales Engagement zu interessieren und soziales Lernen (Service Learning) zu fördern.
Wir wünschen uns, dass auch und gerade junge Menschen sehen, welche Bereicherung die Begegnung verschiedener Generationen und die gegenseitige Wertschätzung sind.
Unser Konzept
Wir nutzen bestehende E-Car-Sharing-Angebote und vernetzen diese mit den oben beschriebenen ehrenamtlichen Fahrdienst-Teams. Diese fahren ältere Menschen zu Veranstaltungen und sorgen so für deren Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe. Unser Fokus liegt dabei auf dem Begegnungszentrum der Caritas, dem Heinrich-Hansjakob-Haus in Freiburg. Koordiniert wird alles über eine App und soziale Medien.
Durch ein einfaches, modernes und zeitlich begrenztes Engagement gewinnen wir junge und junggebliebene Erwachsene für unsere Fahrdienst-Teams. Durch ihr Engagement gewinnen diese Einblicke in andere Lebenswirklichkeiten.
In einem Kick-Off Workshop und fortlaufender gemeinsamer Weiterentwicklung erarbeiteten die Teams selbst, wie sie ihr Engagement für ältere Menschen ausgestalten möchten, denn sie wissen selbst am besten, was sie wie und wann leisten können und wollen.
Das Engagement der Prestel-Stiftung orientiert sich nicht an eng definierten Vorgaben. Denn wer Menschen helfen will, die unverschuldet in Altersarmut leben, muss flexibel sein.
Wichtig ist es der Prestel-Stiftung, dass die Armut der Älteren nicht nur aus finanzieller Sorge besteht. Einsamkeit, Mobilitätseinschränkung, Selbstzweifel angesichts einer an
Jugendlichkeit orientierten Gesellschaft, das Ausbleiben von Aufgaben und Pflichten und vieles mehr drängt die ältere Generation an den Rand der Gesellschaft. Darunter leidet nicht nur sie, auch
den Jungen und Junggebliebenen entgeht etwas: Lebenserfahrung, erzählte Geschichte und manchmal auch die Weisheit des Alters.
Die Prestel-Stiftung möchte Generationen zusammenbringen, Kontakte initiieren, Ideen verwirklichen, spontane Hilfe leisten, Projekte unterstützen, Herzlichkeit und Aufmerksamkeit in die
Gesellschaft tragen.